HELLO NOVEMBER

Wenn der Indian Summer endet, dann verreist man am besten in sonnigere Gefilde. Anfang
November geht es für uns passenderweise in den Sunshine State Florida und diesmal heißt
unser Gegner Tampa Bay Lightning. Der Name hätte uns eine Warnung sein sollen, denn die
Mannschaft um Kapitän Steven Stamkos lässt uns abblitzen. Ich bekomme zwei Strafminuten
aufgebrummt und die Begegnung endet mit einer 3:4 Niederlage. Zurück in Ottawa treffen
wir als nächstes auf die Vegas Golden Knights. Trotz Heimvorteil können wir auch diese
Partie nicht für uns entscheiden. Das Spiel hinterlässt dennoch keinen bitteren
Nachgeschmack, denn sogar beim zwischenzeitlichen 1:5-Rückstand ist unser Kampfgeist
ungebrochen. Kurz vor der zweiten Pause lande ich erst den Treffer zum 3:5, dann in der 43.
Minute den zum 4:5-Endstand.
Die Niederlagen wollen einfach nicht abreißen, weder beim Spiel gegen die Flyers am 5.
November, noch beim Spiel gegen Vancouver drei Tage später. Doch trotz der Niederlagen
gibt es auch Lichtblicke: Ex-Flyers-Legende Claude (Giroux) verwandelt meine Vorlage gegen
sein ehemaliges Team nach nur 164 Sekunden Spielzeit. Am 10. November treffen wir in
New Jersey auf die Devils und kassieren mit 3:4 nach Verlängerung die siebte Niederlage in
Folge. Es ist wie verflixt, meine Torschüsse treffen einfach nicht. Erst das Rückspiel gegen
Philadelphia bringt uns mit einem 4:1-Sieg die Wende und mir den achten Assist sowie das
fünfte Saisontor.
Die nächsten Spiele finden wieder in Ottawa statt. Am 14. November treffen wir auf die New
York Islanders, am 16. auf die Buffalo Sabres und am 19. auf die New Jersey Devils. Drei sehr
unterschiedliche Partien, die exemplarisch für unsere Verfassung stehen. Gegen die
Islanders passt unsere Performance, auch wenn wir das Spiel nicht für uns entscheiden
können. Gegen die Sabres gelingt eine 1:4-Revanche für das von uns verlorene Hinspiel und
gegen die Devils bleiben wir erneut deutlich hinter unseren Möglichkeiten zurück.
Um uns vom Tabellenende der Eastern Conference zu befreien, muss mehr Konstanz in die
Ergebnisse kommen. Während ich den Koffer für die nächsten Auswärtsspiele packe, denke
ich an die Mannheimer Adler. Das Stadion der San Jose Sharks heißt SAP-Center. Ein starkes
Zeichen meiner alten Heimat mitten im Silicon Valley. Trotz eines passablen Spielstarts und
meines Ausgleichstreffers zum 1:1 ist es uns nicht vergönnt, dort auch ein starkes Zeichen zu
setzen. Am Ende siegen die Gastgeber 5:1. Weiter geht‘s nach Las Vegas, wo wir am 23.
gegen die Golden Knights antreten. Auch hier ist das Ergebnis nur ein ernüchterndes 1:4.
Ein Sprichwort besagt, dass wahre Stärke sich in Zeiten stürmischer See zeigt. Unsere See ist
stets zugefroren, aber auf ihrer spiegelglatten Oberfläche geht es immer stürmisch zu. So
erkläre ich mir den Kampfgeist unserer Mannschaft. Trotz der wechselhaften Ergebnisse ist
unser Teamspirit ungebrochen. Wir wollen unseren Fans beweisen, dass wir mehr können.
Mit dem 5:1-Auswärtserfolg gegen Anaheim und dem 3:2-Auswärtssieg zwei Tage später
gegen Los Angeles gelingt uns das endlich auch. Und obwohl das letzte November-Spiel
gegen die New York Rangers mit einer 3:1 Heimniederlage endet, steht für uns fest, dass wir
nicht aufgeben werden. Mit diesem Mindset starten wir in den Monat Dezember.